Ausländer raus! 9. – 16. Juni 2000
das Projekt „Ausländer raus! – Schlingensiefs Container“ war eine von Christoph Schlingensief initiierte provokante Kunstaktion, die 2000 während der Wiener Festwochen stattfand.
Er stellte mitten in Wien, direkt vor der Staatsoper, einen Container auf, in dem scheinbar 12 Asylbewerber:innen untergebracht waren. Das Ganze war wie eine Reality-TV-Show inszeniert: Passantinnen und Zuschauerinnen konnten per Internet und Telefon „abstimmen“, wer „abgeschoben“ werden sollte – angelehnt an das Big Brother-Prinzip.
Das Ziel war jedoch nicht, billige Unterhaltung zu liefern, sondern durch diese drastische Form der Inszenierung die in Österreich (und auch generell in Europa) vorhandene fremdenfeindliche Stimmung sichtbar zu machen und zu kritisieren. Gerade im Kontext der politischen Situation damals – die FPÖ unter Jörg Haider war 2000 in die österreichische Bundesregierung eingetreten – bekam die Aktion enorme Brisanz.
Viele Menschen empfanden das Projekt als skandalös oder gar geschmacklos, andere wiederum lobten es als mutige und schonungslose Demaskierung von Rassismus und politischem Populismus.
film © philipp j. bösel