Dr.-Erich-Salomon-Preis der DGPh an Josef Koudelka

photo © philipp j. bösel
Josef Koudelka erhält den Dr.-Erich-Salomon-Preis 2015 der DGPh

Am 7. November 2015 wurde der tschechische Fotograf Josef Koudelka von der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) mit dem renommierten Dr.-Erich-Salomon-Preis ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand in festlichem Rahmen in Deutschland statt und würdigte Koudelkas herausragende Verdienste um den internationalen Fotojournalismus und die dokumentarische Fotografie.

Josef Koudelka – Chronist der Geschichte

Josef Koudelka (*1938 in Boskovice, Tschechien) zählt zu den bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Weltweite Bekanntheit erlangte er vor allem durch seine eindrucksvollen Bilder des Prager Frühlings 1968, die er unter Lebensgefahr aufnahm und die später um die Welt gingen. Diese Fotografien dokumentierten den sowjetischen Einmarsch in die Tschechoslowakei und wurden zu Symbolbildern des Widerstands.

Darüber hinaus prägte Koudelka mit Werkzyklen wie „Zigeuner“ (Roma), „Exiles“ und seinen großformatigen Panoramaaufnahmen von Landschaften und Grenzräumen die zeitgenössische Fotografie entscheidend. Seine Bilder zeichnen sich durch eine außergewöhnliche visuelle Intensität und eine tief humanistische Haltung aus.

Der Dr.-Erich-Salomon-Preis der DGPh

Der Dr.-Erich-Salomon-Preis wird seit 1971 von der DGPh verliehen. Benannt nach dem Pionier des modernen Bildjournalismus Erich Salomon (1886–1944), zeichnet er Fotografinnen und Fotografen aus, die durch ihre reportagehafte Bildsprache und ihren journalistischen Ansatz besondere Maßstäbe gesetzt haben. Zu den bisherigen Preisträger:innen gehören internationale Größen wie Robert Frank, Sebastião Salgado und Thomas Hoepker.

Würdigung 2015

Mit der Verleihung des Preises an Josef Koudelka würdigte die DGPh einen Fotografen, dessen Werk nicht nur Zeitgeschichte dokumentiert, sondern zugleich universelle Fragen nach Freiheit, Identität und Menschlichkeit stellt. Koudelkas Bilder verbinden eindringliche Dokumentation mit künstlerischer Tiefe und sind damit ein unverzichtbarer Bestandteil des fotografischen Kulturerbes.

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