Ein monochromes Porträt des Herbstes 2024
Cadaqués an der Costa Brava
Im Herbst 2024 zeigt sich Cadaqués, das malerische Fischerdorf an der Costa Brava nahe der französischen Grenze, in einer ungewohnten, aber eindrucksvollen Gestalt: in Schwarz-Weiß. Fernab der üblichen Farbenpracht des Mittelmeers offenbart die monochrome Perspektive eine andere Tiefe – eine stille, fast zeitlose Schönheit, die im Spiel von Licht und Schatten ihren Ausdruck findet.
Ein Ort wie aus der Zeit gefallen
Cadaqués liegt eingebettet zwischen zerklüfteten Felsen und der Weite des Meeres, geschützt durch den Naturpark Cap de Creus. Im Herbst kehrt Ruhe ein. Die Gassen, die im Sommer von Stimmen und Farben überquellen, sind nun fast menschenleer. Schwarz-Weiß-Fotografien fangen diese Atmosphäre mit einer besonderen Eindringlichkeit ein: das Kopfsteinpflaster glänzt feucht im Morgenlicht, die weißen Hausfassaden leuchten kühl gegen den Himmel, der in Graustufen dramatisch wirkt.
Dali’s Geist und die rauhe Küste
Salvador Dalí, der berühmteste Sohn des Ortes, liebte das Unwirkliche – doch in der Reduktion auf Schwarz und Weiß wirkt Cadaqués fast realer als zuvor. Die surrealen Felsen, geformt von Wind und Wellen, erscheinen in monochromen Aufnahmen wie Skulpturen. Das Meer, in Farbe oft einladend und sanft, zeigt sich in Grautönen rau, unnahbar, wild. Der Horizont verschwimmt – es ist der Herbst, und das Licht verliert seine sommerliche Härte, wird weich, melancholisch.
Die Stille der Nebensaison
Die Terrassen sind leer, Boote liegen fest vertäut, der Wind trägt den Geruch von Salz und feuchtem Holz durch die Luft. In Schwarz-Weiß wirken diese Szenen nicht trostlos, sondern meditativ. Die fotografische Reduktion erlaubt dem Blick, länger zu verweilen, sich nicht von Farbe ablenken zu lassen, sondern Form, Struktur und Kontrast zu sehen.
